Sick Dreams
Performance 9.–11.7.21
Wie können wir spüren, dass wir am Leben sind? Zwischen antiken Heilmethoden, outgesourcter Care-Arbeit, revolutionären Bewegungen für körperliche Selbstbestimmung und Trauer entsteht eine Meditation über Krankheit und all die Geschichten, die darin verborgen sind.
Sick Dreams ist eine neunzig-minütige Performance zum Thema Krankheit. Das Publikum liegt in Betten, kann sich fallen lassen und eintauchen in Interviews, Gedichte, Träume, Geschichten und Songs. Es entsteht eine Meditation, angeleitet von Kranken und jenen, die sich um Kranke kümmern: Eine Vielzahl von Stimmen erzählt davon, was es heißt in Schmerzen aufzuwachen, andere zu pflegen, müde zu sein, nichts oder alles auf einmal zu fühlen.
Während das Licht langsam dunkler wird, beginnt der NYX electronic drone choir zu singen. Ein Gedicht schlägt vor, durch die Zeit zu reisen. Die Sinne werden zum Rand des Festlands und zurück bewegt. Ein Karaoke-Song wird gesungen. Tänze werden zwischen den Betten getanzt, ohne Angst, dabei bewertet zu werden. Das hier ist keine Heilung. Es ist Widerstand. Es ist ein radikaler Space von und für Sickos.
Sick Dreams wurde im Rahmen der KATAPULT Performance Plattform uraufgeführt. KATAPULT ist ein Joint Venture von Residenz Leipzig, Schaubühne Lindenfels und Lofft Leipzig.
Die Zuschauenden lassen sich in akustische Assoziationen rund um Bett, Krankheit und Schlaf entführen. Dazu verzaubert eine Lichtshow die Liegenden, bis alles im Dunkel versinkt auf diesem Psychedelischen Trip.
— Leipziger Volkszeitung
Credits
Eine Performance von
Zinzi Buchanan & Fayer Koch
Konzept
Zinzi Buchanan
Künstlerische Mitarbeit
Clay AD, Paca faraus, Martina Hefter, Jordan Martin, Peter Scherrebeck Hansen, Xenia Taniko, Jared Cooper Cobain
Musik
NYX electronic drone choir
Bühnenbild
Ivanka Tramp
Tanz
Zinzi Buchanan, Fjola Gautadóttir, Asaf Ahronson
Tontechnik
Teleskop
Kostüme
Rike Zöllner
Produktion
Falk Grever, Sasha Amaya
Dramaturgische Unterstützung
Sheena McGrandles
Fotos
Johanna Baschke
DJ
Tiny Sweets
Besonderer Dank an
Lena Löhr
Zinzi Buchanan ist Tänzer:in, Autor:in und Todes-Doula in Ausbildung. Zinzi studierte Visual Cultures an der Goldsmiths Universität und zeitgenössischen Tanz am NSCD. Zinzi wurde mit dem Berliner Tanzstipendium 2020/2021 ausgezeichnet. Zinzis Arbeit beschäftigt sich mit Krankheit, Trauer und Divination.
zinzibuchanan.com
Fayer Koch ist Autor und Aktivist. Er studierte am Deutschen Literaturinsitut Leipzig. Sein aktuelles Stück, Anorexia Feelgood-Songs, hat im September 2021 am Theater Magdeburg Premiere. Fayer Koch lebt in Leipzig.
fayerkoch.de
Quellen
- Martina Hefters Gedicht And it was one of the devils… und a good sickbed… sind im Original auf Deutsch erschienen in: Es könnte auch schön werden: Gedichte/Sprechtexte. Berlin: Kookbooks.
- Der Text von Johanna Hedva, den Zinzi und Paca faraus ansprechen, heißt Sick Woman Theory. Er wurde im Mask Magazin veröffentlicht.
- Der Essay von Octavia Butler, den Zinzi zitiert, heißt A few rules for predicting the future. Er wurde im Essence Magazine veröffentlicht.
- Der Song von Kae Tempest, den Zinzi erwähnt, heißt hold your own und wurde veröffentlicht auf: The Book of Traps and Lessons.
- Der Dokumentarfilm, den Zinzi erwähnt, heißt Dope is Death. Regie führte Mia Donovan.
- Fayers Fragen how sick are you… sind dem Zine Notes for the Waiting Room vom Canaries Collective entnommen. Das Zine wurde im Rahmen der Ausstellung Sick Time, Sleepy Time, Crip Time: Against Capitalism’s Temporal Bullying veröffentlicht. Die Ausstellung wurde kuratiert von Taraneh Fazeli.
- Der Karaoke-Song, den Paca faraus und Peter Scherrenbeck Hansen singen heißt Fallin’ von Alicia Keys. Er wurde veröffentlicht auf Songs in a Minor.
- Der Song World Maker von Peter Scherrebeck Hansen wurde für dieses Stück geschrieben und performt.
- Das Gedicht the body is a time machine von Clay AD wurde für dieses Stück geschrieben.
Anhang
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Die Pausen für Alle, die zur Performance gehört, gibt es hier zum download.